Dienstag, 19 Uhr in der Steinstraße: Vor dem Hauscafé des Internats 2 stehen etwa 30 verschiedene Menschen. So ganz verschieden sind Sie aber doch nicht: Sie alle identifizieren sich mit dem Regenbogenspektrum oder haben Interesse daran.
Initiiert wurde diese monatlich stattfindende Veranstaltung von unseren Teilnehmenden, bei der Umsetzung hat Sissy Linke, pädagogische Mitarbeiterin im Haus 2, maßgeblich mitgewirkt.
Während der Veranstaltung, die in einer liebevoll dekorierten Umgebung stattfindet, fallen immer wieder Sätze, aus denen man heraushört, wie wichtig es ist ein Ort zu haben, wo man so sein kann wie man ist oder gern sein will. Aber nicht nur dieser Ort ist wichtig. Es ist auch wichtig, dass sich alle Teilnehmenden dort wohl und sicher fühlen. Dass dieser Raum ein ‚Savespace‘ ist.
Innerhalb der Gesellschaft und in manchen Familien ist Queer sein noch immer nicht toleriert, geschweige denn akzeptiert oder gern gesehen. Als Einrichtung für junge Menschen ist es unsere Aufgabe, sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen und sie auf ein eigenständiges, selbstbewusstes Leben vorzubereiten.
Teil dessen ist nicht nur, dass wir jede*n so akzeptieren wie er/sie ist, sondern auch, dass wir unseren Teilnehmenden ermöglichen sich ihrer selbst sicher zu werden und sie merken lassen, dass sie genau so richtig sind.
Gerade weil das Regenbogenspektrum in manchen Lebensbereichen so exkludiert ist, ist es uns eine besondere Freude, dass wir ein Savespace für alle Teilnehmenden schaffen können. Dies ist ein Zeichen von Vertrauen und Mut, dass wir als großes Kompliment annehmen. Besonderer Dank gilt hierbei allen Mitarbeitenden, die an der Umsetzung mitgeholfen haben. Das Berufsbildungswerk soll für alle ein inklusiver Ort sein, an dem sich jede*r wohl- und sicher fühlen kann.